Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage ist eine Investition zwischen 10.000 und 30.000 Euro – für die meisten Hausbesitzer keine Summe, die sie aus dem Stand bezahlen können. Glücklicherweise gibt es vielfältige Finanzierungsoptionen von zinsgünstigen KfW-Krediten über Bankdarlehen bis hin zu Leasing- und Mietmodellen. In diesem umfassenden Ratgeber vergleichen wir alle Finanzierungswege für 2025 und zeigen Ihnen, welche Option für Ihre Situation optimal ist.

Warum sich die richtige Finanzierung lohnt

Die Wahl der richtigen Finanzierung entscheidet maßgeblich über die Wirtschaftlichkeit Ihrer Solaranlage. Ein Unterschied von nur einem Prozentpunkt beim Zinssatz kann über 15 Jahre mehrere tausend Euro ausmachen. Gleichzeitig sollten Sie staatliche Förderprogramme optimal nutzen, um Ihre Eigenkapitalbelastung zu minimieren.

Grundregel für wirtschaftliche Finanzierung

Eine Solaranlage sollte sich selbst finanzieren: Die monatlichen Einsparungen durch vermiedene Stromkosten plus Einspeisevergütung sollten die Kreditrate decken oder überschreiten. Nur dann ist die Finanzierung wirtschaftlich sinnvoll.

Beispielrechnung:

  • 10 kWp PV-Anlage: 15.000 Euro Investition
  • Jährliche Stromproduktion: 10.000 kWh
  • Eigenverbrauch 70 Prozent: 7.000 kWh × 0,35 Euro = 2.450 Euro Ersparnis
  • Einspeisung 30 Prozent: 3.000 kWh × 0,08 Euro = 240 Euro Vergütung
  • Gesamtertrag: 2.690 Euro pro Jahr = 224 Euro pro Monat
  • KfW-Kreditrate bei 3,5 Prozent über 15 Jahre: ca. 107 Euro
  • Überschuss: 117 Euro pro Monat

Die Anlage erwirtschaftet also mehr, als sie kostet – ein klares Zeichen für eine lohnende Investition.

Option 1: KfW-Kredit 270 – Die Standardlösung

Der KfW-Kredit 270 “Erneuerbare Energien – Standard” ist die meistgenutzte Finanzierung für Photovoltaikanlagen in Deutschland. Zu Recht: Die Konditionen sind schwer zu schlagen.

Konditionen im Detail

Zinssätze:

  • Effektiver Jahreszins: 2,5 bis 4,5 Prozent
  • Abhängig von Bonität und Sicherheiten
  • Zinsbindung über die gesamte Laufzeit möglich

Kreditbetrag:

  • Bis zu 100 Prozent der Investitionskosten
  • Maximalbetrag: 50 Millionen Euro (Privatpersonen typisch 10.000-150.000 Euro)
  • Mindestbetrag: Keine offizielle Untergrenze, Hausbanken setzen oft 5.000 Euro an

Laufzeit und Tilgung:

  • Laufzeit: 5 bis 20 Jahre wählbar
  • Tilgungsfreie Anlaufjahre: Bis zu 2 Jahre möglich
  • Sondertilgungen: Möglich gegen Vorfälligkeitsentschädigung

Vorteile:

  • Niedrigste Zinsen am Markt
  • Vollfinanzierung ohne Eigenkapital möglich
  • Lange Laufzeiten senken die monatliche Belastung
  • Kombinierbar mit regionalen Zuschüssen
  • Einspeisevergütung zusätzlich nutzbar

Nachteile:

  • Antrag muss vor Vertragsunterzeichnung gestellt werden
  • Bearbeitungszeit 2-4 Wochen verzögert Projektstart
  • Nur über Hausbank, nicht direkt bei KfW
  • Bonität wird streng geprüft

Für wen eignet sich der KfW-Kredit?

Der KfW-Kredit ist ideal für:

  • Hausbesitzer mit durchschnittlicher bis guter Bonität
  • Alle, die niedrigste Zinsen und maximale Planungssicherheit wollen
  • Investoren ohne oder mit wenig Eigenkapital
  • Langfristig planende Haushalte

Detaillierte Informationen zur Antragstellung finden Sie in unserem Ratgeber zum KfW 270 Kredit für Photovoltaik.

Rechenbeispiel KfW-Kredit

Investition: 18.000 Euro (10 kWp PV-Anlage mit Speicher)

  • KfW-Kredit: 18.000 Euro
  • Zinssatz: 3,5 Prozent effektiv
  • Laufzeit: 15 Jahre
  • Monatliche Rate: 129 Euro
  • Gesamtzinskosten: 5.220 Euro
  • Gesamtrückzahlung: 23.220 Euro

Vergleich zu normalem Ratenkredit mit 6 Prozent Zinssatz:

  • Monatliche Rate: 152 Euro
  • Gesamtzinskosten: 9.360 Euro
  • Ersparnis durch KfW: 4.140 Euro

Option 2: Bankdarlehen und Ratenkredite

Neben dem KfW-Kredit bieten auch klassische Banken und Direktbanken Finanzierungen für Photovoltaikanlagen an.

Konventionelle Bankdarlehen

Konditionen:

  • Zinssätze: 4 bis 8 Prozent je nach Bank und Bonität
  • Laufzeiten: 5 bis 15 Jahre
  • Sicherheiten: Oft Grundschuld erforderlich

Vorteile:

  • Schnellere Bearbeitung als KfW (manchmal innerhalb weniger Tage)
  • Direkter Kontakt zur lokalen Bank
  • Flexible Verhandlung möglich
  • Keine zeitlichen Vorgaben für Vorhabenbeginn

Nachteile:

  • Höhere Zinsen als KfW-Kredit
  • Eigenkapital wird oft erwartet
  • Kürzere Laufzeiten erhöhen monatliche Belastung

Ratenkredite von Direktbanken

Online-Banken wie ING, DKB oder Santander bieten zweckgebundene Kredite für Photovoltaik:

Konditionen:

  • Zinssätze: 3,5 bis 6,5 Prozent
  • Laufzeiten: 3 bis 10 Jahre
  • Sofortzusage oft innerhalb von Minuten

Vorteile:

  • Sehr schnelle Abwicklung
  • Komplett digitaler Antragsprozess
  • Keine Grundschuld notwendig
  • Flexiblere Zeitplanung als KfW

Nachteile:

  • Meist höhere Zinsen als KfW
  • Kürzere maximale Laufzeiten
  • Keine Kombination mit KfW-Förderung

Für wen eignet sich ein Bankdarlehen?

Bankdarlehen sind sinnvoll für:

  • Eilige Projekte, bei denen KfW-Bearbeitungszeit zu lang ist
  • Personen mit sehr guter Bonität, die günstige Konditionen aushandeln können
  • Kleine Investitionen unter 10.000 Euro
  • Nachfinanzierung oder Anlagenerweiterung

Option 3: Vollfinanzierung ohne Eigenkapital

Sie haben kein Eigenkapital, möchten aber trotzdem in Solar investieren? Eine Vollfinanzierung macht es möglich.

Wie funktioniert Vollfinanzierung?

Bei einer Vollfinanzierung übernimmt die Bank 100 Prozent der Investitionskosten – inklusive aller Nebenkosten wie Installation, Netzanbindung und gegebenenfalls Speicher.

Voraussetzungen:

  • Sehr gute bis ausgezeichnete Bonität
  • Stabiles, nachweisbares Einkommen
  • Meist Grundschuld auf die Immobilie
  • Detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung der Anlage

Konditionen:

  • Zinssatz: 0,5 bis 1 Prozentpunkt höher als mit Eigenkapital
  • Längere Laufzeiten notwendig (15-20 Jahre)
  • Höhere monatliche Belastung

Vor- und Nachteile der Vollfinanzierung

Vorteile:

  • Kein Kapital gebunden – Liquidität bleibt erhalten
  • Sofortiger Start ohne Ansparen
  • Anlage finanziert sich selbst durch Einsparungen

Nachteile:

  • Höhere Gesamtzinsbelastung
  • Längere Verschuldung
  • Höheres Risiko bei Einkommensausfall

Rechenbeispiel Vollfinanzierung

Investition: 20.000 Euro (12 kWp Anlage mit Speicher)

Mit Eigenkapital (20 Prozent = 4.000 Euro):

  • Kreditsumme: 16.000 Euro
  • Zinssatz: 3,5 Prozent
  • Laufzeit: 15 Jahre
  • Monatliche Rate: 114 Euro
  • Gesamtzinsen: 4.520 Euro

Ohne Eigenkapital (Vollfinanzierung):

  • Kreditsumme: 20.000 Euro
  • Zinssatz: 4,5 Prozent
  • Laufzeit: 20 Jahre
  • Monatliche Rate: 127 Euro
  • Gesamtzinsen: 10.480 Euro
  • Mehrkosten: 5.960 Euro

Fazit: Die Vollfinanzierung kostet über die Laufzeit deutlich mehr, ermöglicht aber den sofortigen Einstieg ohne Eigenkapitalbindung.

Option 4: Leasing und Mietmodelle

Leasing und Mietmodelle sind relativ neue Finanzierungsformen für Photovoltaik. Hier zahlen Sie monatliche Raten, ohne Eigentümer der Anlage zu werden.

PV-Leasing

Funktionsweise:

  • Leasinggeber (Bank oder PV-Anbieter) kauft die Anlage
  • Sie nutzen die Anlage gegen monatliche Leasingrate
  • Laufzeit typisch 10-20 Jahre
  • Am Ende: Rückgabe, Kauf oder Verlängerung

Konditionen:

  • Monatliche Rate: 100-250 Euro (je nach Anlagengröße)
  • Keine Anschaffungskosten
  • Wartung oft inklusive
  • Versicherung meist im Paket

Vorteile:

  • Keine hohe Anfangsinvestition
  • Planbare monatliche Kosten
  • Wartung und Reparaturen oft inklusive
  • Steuerlich absetzbar für Gewerbetreibende
  • Kein Risiko bei technischen Defekten

Nachteile:

  • Anlage gehört Ihnen nicht
  • Gesamtkosten höher als beim Kauf
  • Bindung über lange Vertragslaufzeit
  • Eingeschränkte Flexibilität bei Änderungen
  • Keine staatlichen Zuschüsse für Leasingnehmer

PV-Miete (Contracting)

Funktionsweise:

  • Contractor installiert Anlage kostenlos auf Ihrem Dach
  • Sie mieten die Anlage für monatliche Gebühr
  • Contractor bleibt Eigentümer und kümmert sich um alles
  • Nach Vertragsende: Übernahme zu Restbuchwert oder Rückbau

Konditionen:

  • Monatliche Miete: 80-200 Euro
  • Vertragslaufzeit: 15-25 Jahre
  • Keine Investitionskosten
  • Rundum-Sorglos-Paket

Vorteile:

  • Null Eigeninvestition
  • Kein technisches Risiko
  • Wartung und Versicherung inklusive
  • Sofortige Stromeinsparung
  • Ideal für technikferne Hausbesitzer

Nachteile:

  • Höchste Gesamtkosten aller Finanzierungsmodelle
  • Keine Eigentumsrechte an der Anlage
  • Lange Vertragsbindung
  • Keine Förderprogramme nutzbar
  • Eingeschränkte Verfügungsgewalt über eigenes Dach

Für wen eignet sich Leasing oder Miete?

Leasing lohnt sich für:

  • Gewerbetreibende mit steuerlichen Vorteilen
  • Personen ohne Bonität für Kreditaufnahme
  • Risikoaverse Investoren

Mietmodelle lohnen sich für:

  • Ältere Hausbesitzer, die sich nicht mehr verschulden möchten
  • Technikferne Personen ohne Interesse an Eigenverantwortung
  • Eigentümer mit sehr begrenztem Budget

Nicht empfehlenswert für:

  • Kostenbewusste Investoren (zu teuer)
  • Hausbesitzer, die Förderprogramme nutzen möchten
  • Langfristig planende Familien (Eigentum ist vorteilhafter)

Option 5: Ratenkauf beim Installateur

Viele Solarinstallateure bieten eigene Finanzierungsmodelle direkt beim Kauf an.

Händlerfinanzierung

Funktionsweise:

  • Installateur kooperiert mit Finanzierungspartner
  • Sie schließen Kaufvertrag und Kreditvertrag gleichzeitig ab
  • Monatliche Raten direkt an Finanzierungsgesellschaft
  • Meist 0-Prozent-Finanzierung oder niedrige Zinsen beworben

Vorsicht vor versteckten Kosten:

  • “0-Prozent-Finanzierung” oft mit überhöhten Kaufpreisen
  • Bearbeitungsgebühren erhöhen Gesamtkosten
  • Effektivzins oft höher als KfW-Kredit
  • Unflexible Vertragsbedingungen

Vorteile:

  • Bequem: Alles aus einer Hand
  • Schnelle Abwicklung
  • Keine separate Bankberatung nötig

Nachteile:

  • Meist teurer als KfW-Kredit
  • Intransparente Konditionen
  • Weniger Verhandlungsspielraum beim Kaufpreis
  • Kein Vergleich verschiedener Finanzierungsangebote

Wann lohnt sich Händlerfinanzierung?

Nur in Ausnahmefällen:

  • Bei echter 0-Prozent-Finanzierung ohne Aufpreis
  • Wenn Kaufpreis nachweislich marktgerecht ist
  • Bei sehr kleinen Investitionen (unter 5.000 Euro)

Empfehlung: Vergleichen Sie immer mit einem KfW-Kredit. Lassen Sie sich den Barzahlungspreis nennen und finanzieren Sie über KfW – meist günstiger.

Option 6: Regionale Förderzuschüsse clever kombinieren

Neben der Finanzierung sollten Sie unbedingt regionale Zuschüsse nutzen, die Ihre Eigenkapitalbelastung deutlich senken.

Bundesländer mit hohen Zuschüssen

Bayern:

  • PV-Speicher-Programm: 500 bis 3.200 Euro für Batteriespeicher
  • Kombinierbar mit KfW-Kredit

Nordrhein-Westfalen:

  • progres.nrw: 100-200 Euro pro kWh Speicherkapazität
  • Zusätzlich zu KfW-Finanzierung

Berlin:

  • SolarPLUS: 300 Euro pro kWh Speicher
  • Bis zu 15.000 Euro Zuschuss

Baden-Württemberg:

  • Netzdienliche Speicher: 300 Euro pro kWh
  • Maximum 1.500 Euro

Einen detaillierten Überblick aller regionalen Förderprogramme finden Sie in unserem Ratgeber zur regionalen Solarförderung der Bundesländer.

Optimale Förderkombination

Beispiel Bayern:

  1. Investitionskosten: 18.000 Euro (10 kWp PV + 10 kWh Speicher)
  2. Bayern-Zuschuss Speicher: -1.800 Euro
  3. KfW-Kredit: 16.200 Euro zu 3,5 Prozent
  4. Effektive Kreditrate: 116 Euro monatlich
  5. Einspeisevergütung: 240 Euro jährlich zusätzlich

Vorteil: Die Zuschüsse senken die Kreditsumme und damit die Zinsbelastung. Sie sparen doppelt.

Option 7: Eigenkapital einsetzen – Wann lohnt es sich?

Eigenkapital ist nicht zwingend erforderlich, verbessert aber die Finanzierungskonditionen erheblich.

Faustregeln für Eigenkapitaleinsatz

10-20 Prozent Eigenkapital:

  • Senkt Zinssatz um 0,5-1 Prozentpunkt
  • Verkürzt Laufzeit oder reduziert monatliche Rate
  • Erhöht Bonität in den Augen der Bank

30-50 Prozent Eigenkapital:

  • Beste Kreditkonditionen
  • Deutlich niedrigere Gesamtzinsbelastung
  • Schnellere Entschuldung

Vollständige Barzahlung:

  • Keine Zinskosten
  • Maximale Rendite
  • Aber: Liquidität wird gebunden

Wann sollten Sie Eigenkapital einsetzen?

Eigenkapital einsetzen, wenn:

  • Sie liquide Rücklagen über 6 Monatsgehälter haben
  • Der Zinssatz dadurch spürbar sinkt (mindestens 0,5 Prozentpunkte)
  • Sie schneller schuldenfrei werden möchten

Auf Eigenkapital verzichten, wenn:

  • Ihre Rücklagen knapp sind
  • Sie das Geld anderweitig höher verzinst anlegen können (z.B. 5 Prozent Rendite)
  • Die Stromkosteneinsparung die Kreditrate übersteigt

Rechenbeispiel Eigenkapital vs. Vollfinanzierung

Investition: 15.000 Euro

Variante A: Vollfinanzierung

  • Kreditsumme: 15.000 Euro, 4 Prozent Zinssatz, 15 Jahre
  • Monatliche Rate: 111 Euro
  • Gesamtzinsen: 4.980 Euro

Variante B: 20 Prozent Eigenkapital (3.000 Euro)

  • Kreditsumme: 12.000 Euro, 3,2 Prozent Zinssatz, 15 Jahre
  • Monatliche Rate: 84 Euro
  • Gesamtzinsen: 3.120 Euro
  • Zinsersparnis: 1.860 Euro

Wenn Sie die 3.000 Euro Eigenkapital nicht anderweitig zu mehr als 3,2 Prozent anlegen können, lohnt sich der Einsatz.

Die richtige Finanzierung wählen: Entscheidungshilfe

Welche Finanzierung ist für Sie optimal? Diese Checkliste hilft bei der Entscheidung:

Sie sollten den KfW-Kredit 270 wählen, wenn:

  • Sie niedrigste Zinsen und beste Konditionen wollen
  • Sie 2-4 Wochen Bearbeitungszeit einplanen können
  • Ihre Bonität gut bis sehr gut ist
  • Sie langfristige Planungssicherheit suchen

Sie sollten ein Bankdarlehen wählen, wenn:

  • Sie sehr schnell starten möchten
  • Ihr Projekt bereits begonnen hat (KfW ausgeschlossen)
  • Die Investition sehr klein ist (unter 5.000 Euro)
  • Sie bei Ihrer Hausbank exzellente Konditionen aushandeln können

Sie sollten Leasing wählen, wenn:

  • Sie Gewerbetreibender sind und steuerliche Vorteile nutzen möchten
  • Sie keine Bonität für einen Kredit haben
  • Sie technisches Risiko vermeiden wollen

Sie sollten Mietmodelle wählen, wenn:

  • Sie kein Eigenkapital und keine Kreditwürdigkeit haben
  • Sie sich nicht mit Technik beschäftigen möchten
  • Sie älter sind und keine langfristige Verschuldung wünschen
  • Sie akzeptieren, dass die Gesamtkosten höher sind

Sie sollten Eigenkapital einsetzen, wenn:

  • Ihre Rücklagen solide sind (mindestens 6 Monatsgehälter bleiben übrig)
  • Sie durch Eigenkapital deutlich bessere Zinsen bekommen
  • Sie schneller schuldenfrei werden möchten

Häufige Fehler bei der Finanzierung vermeiden

Fehler 1: Händlerfinanzierung ohne Vergleich

Viele Käufer akzeptieren die Finanzierung des Installateurs, ohne Alternativen zu prüfen. Das kann mehrere tausend Euro kosten.

Lösung: Holen Sie immer den Barzahlungspreis ein und vergleichen Sie mit KfW-Kredit.

Fehler 2: Zu kurze Laufzeit gewählt

Kurze Laufzeiten bedeuten niedrige Gesamtzinsen, aber hohe monatliche Belastung. Wenn die Rate zu hoch ist, geraten Sie in finanzielle Schwierigkeiten.

Lösung: Wählen Sie eine Laufzeit, bei der die monatliche Rate bequem tragbar ist. Nutzen Sie Sondertilgungen, wenn Sie später mehr zahlen können.

Fehler 3: Förderprogramme nicht genutzt

Tausende Euro Zuschüsse bleiben jährlich ungenutzt, weil Hausbesitzer nichts von regionalen Förderprogrammen wissen.

Lösung: Recherchieren Sie vor der Finanzierung alle verfügbaren Zuschüsse. Nutzen Sie unsere Ratgeber zur Antragsstellung von Solarförderungen.

Fehler 4: Vertrag vor Kreditantrag unterschrieben

Wer den Installationsvertrag vor der KfW-Antragstellung unterschreibt, verliert den Anspruch auf KfW-Förderung.

Lösung: Stellen Sie den KfW-Antrag immer VOR Vertragsunterzeichnung.

Fehler 5: Bonität nicht geprüft

Wer seine SCHUFA-Auskunft nicht kennt, erlebt bei der Kreditbeantragung böse Überraschungen.

Lösung: Holen Sie kostenlos Ihre SCHUFA-Auskunft ein und korrigieren Sie Fehler vor der Antragstellung.

Steuerliche Aspekte der Finanzierung

Kreditzinsen steuerlich absetzen

Wenn Sie Ihre Photovoltaikanlage gewerblich betreiben (Einspeisung ins Netz), können Sie die Kreditzinsen als Betriebsausgaben absetzen.

Voraussetzung:

  • Gewerbeanmeldung für PV-Betrieb
  • Einnahmen durch Stromeinspeisung
  • Ordnungsgemäße Buchführung

Vorteil: Die steuerliche Absetzbarkeit senkt die effektiven Kreditkosten. Bei 30 Prozent Grenzsteuersatz reduzieren sich 1.000 Euro Zinsen auf effektiv 700 Euro Belastung.

Detaillierte Informationen zu allen steuerlichen Vorteilen finden Sie in unserem Ratgeber zu steuerlichen Vorteilen bei Photovoltaik.

Abschreibung der Anlage

Die Anschaffungskosten der PV-Anlage können Sie über die Nutzungsdauer abschreiben:

Lineare Abschreibung:

  • Nutzungsdauer: 20 Jahre
  • Jährliche Abschreibung: 5 Prozent der Anschaffungskosten
  • Bei 15.000 Euro Investition: 750 Euro pro Jahr absetzbar

Sonderabschreibung nach Paragraf 7g EStG:

  • Zusätzlich bis zu 20 Prozent im Jahr der Anschaffung
  • Für kleine und mittlere Betriebe

Finanzierungsrechner und Tools

Online-Finanzierungsrechner nutzen

Nutzen Sie Online-Rechner, um verschiedene Szenarien durchzuspielen:

Kreditrechner:

  • KfW-Rechner auf kfw.de
  • Vergleichsrechner von Check24, Verivox
  • PV-Finanzierungsrechner spezialisierter Anbieter

Wirtschaftlichkeitsrechner:

  • Berechnen Sie Amortisationszeit
  • Vergleichen Sie verschiedene Finanzierungsoptionen
  • Berücksichtigen Sie Strompreissteigerungen

Professionelle Finanzierungsberatung

Bei großen Investitionen (über 25.000 Euro) oder komplexen Situationen lohnt sich professionelle Beratung:

Energieberater:

  • Unabhängige Beratung zur Anlagengröße
  • Wirtschaftlichkeitsberechnung
  • Fördermittelberatung

Finanzberater:

  • Vergleich verschiedener Kreditangebote
  • Steueroptimierung
  • Langfristige Finanzplanung

Kosten:

  • Energieberatung: 300-800 Euro (oft selbst gefördert)
  • Finanzberatung: 100-300 Euro pro Stunde oder erfolgsabhängig

Fazit: Die optimale Finanzierung für Ihre Solaranlage

Die Wahl der richtigen Finanzierung entscheidet maßgeblich über die Wirtschaftlichkeit Ihrer Photovoltaikanlage. Der KfW-Kredit 270 bleibt für die meisten Hausbesitzer die beste Wahl: Niedrigste Zinsen, lange Laufzeiten und Kombinierbarkeit mit Zuschüssen machen ihn zur Standardlösung.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  1. KfW-Kredit nutzen: In 90 Prozent der Fälle die günstigste Option
  2. Regionale Zuschüsse kombinieren: Senkt Kreditsumme und Zinsbelastung
  3. Eigenkapital gezielt einsetzen: 10-20 Prozent optimieren Konditionen
  4. Laufzeit richtig wählen: Monatliche Rate muss bequem tragbar sein
  5. Vor Vertragsunterzeichnung finanzieren: KfW-Antrag vorher stellen
  6. Händlerfinanzierung kritisch prüfen: Meist teurer als KfW-Kredit
  7. Leasing nur für Gewerbetreibende: Steuerliche Vorteile nutzen
  8. Mietmodelle vermeiden: Höchste Gesamtkosten, kein Eigentum

Ihr Weg zur optimalen Finanzierung:

  1. Angebote von mindestens drei Installateuren einholen
  2. Regionale Förderprogramme recherchieren und beantragen
  3. KfW-Kreditantrag über Hausbank stellen
  4. Förderzusage abwarten
  5. Erst dann Installationsvertrag unterschreiben
  6. Nach Installation Verwendungsnachweis für Zuschüsse einreichen

Mit der richtigen Finanzierung macht sich Ihre Solaranlage vom ersten Tag an bezahlt. Die monatlichen Einsparungen übersteigen die Kreditrate, und nach vollständiger Tilgung profitieren Sie weitere 10-15 Jahre von kostenlosem Solarstrom. Starten Sie jetzt mit der Planung und sichern Sie sich die besten Konditionen für Ihre persönliche Energiewende!